Für einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst von Weltwärts muss man zu einem Zwischenseminar. Unseres fand in der Nähe von Kapstadt statt. ✈
Bei unserer Reise nach Johannesburg mussten wir spontaner Weise mit dem Gautrain fahren, der einem fast ein Gefühl einer deutschen Straßenbahn gibt. Ich hätte nicht gedacht, dass die Bahnhöfe und Fahrten so organisiert ablaufen...
In Johannesburg übernachtet wir bei Mitfreiwilligen in Kids Haven. Ihr Projekt ist ein Kinderheim, das verwaiste, schwer erziehbare oder misshandelte Kinder aufnimmt und ihnen angepasste Bildungsmöglichkeiten gibt.
Die Freiwilligen dort müssen dauerhaft ihr Zimmer abgeschlossen haben, da ansonsten die Kinder klauen.
Die Hintergründe der Kinder sind echt traurig zu hören. Vor allem welche Tatsachen für sie zum Alltag gehörten und immer präsent sind. Viele die aus den Townships kommen haben schon mit 5 Jahren viele Tote gesehen und auch wie sie umgekommen sind, ebenso wie Gewalt am eigenen Leib. Dennoch hauen viele dieser Kinder ab, wenn sie die Möglichkeit haben. Wo und was sie dann machen weiß niemand. Manchmal kommen sie auch nie wieder😔
Doch dort im Kinderheim erhalten sie wenigstens die Chance einen geregelten Alltag zu haben und Geborgenheit zu erfahren.
Der Austausch mit anderen Freiwilligen tat so gut. Ich merkte erstmsl, dass unsere Region Limpopo und unser Projekt sehr "behütet" ist. Bei uns sind die Straßen in Polokwane zwar nicht hundertprozentig sicher, doch ich kann wenigstens die Straßen entlang fahren im Auto und muss mein Handy nicht verstecken. Es gab schon ziemlich viele Raubüberfalle bei anderen. Zum Glück kamen immer nur Handys weg und einmal ein Auto, das dann komplett demontiert wieder auftauchte.
Am traurigsten ist der Fakt dass fast alle in Kapstadt schon eine tote Person gesehen haben. Sei es bei einem Autounfall, meistens Minibustaxis, oder einfach im Township, wo es zum Alltag gehört.
Genauso sind auch deren Erfahrungen mit den Kindern. Kindergartenkinder, deren Eltern drogenabhängig sind oder sie verschlagen oder sie sogar zum Betteln an Ampeln stellen.
Irgendwie finde ich die Townships sehr interessant. Im Prinzip lebst du dort in einer hilfsbereiten Gemeinschaft, zum Beispiel wenn du jemand brauchst der auf dein Kind aufpasst kommt sofort jemand. Armen Menschen auf den Straßen wird immer, obwohl die meisten selbst nichts haben, etwas Geld gegeben. Doch auf der anderen Seite musst du um dein Hab und Gut fürchten oder dass du auf der offenen Straße nicht erschossen wirst für etwas wertvolles. Anscheinend können nicht mal Kinder auf den Straßen spielen, weil sie jemand einfach entführen würde.. sowie auch die Schießereien normal sind.